Schiefe Schlachtordnung

Schiefe Schlachtordnung

Die Schiefe Schlachtordnung ist eine im 4. Jahrhundert v. Chr. entwickelte militärische Taktik der Gefechtsführung, bei welcher der eine Flügel des Heeres auf Kosten des anderen massiv verstärkt wird. Die Taktik hat das Ziel, gegenüber einem zahlenmäßig stärkeren Gegner eine punktuelle Überlegenheit zu erreichen, um so eine Entscheidung zu erzwingen. Eine ihrer letzten Anwendungen in der klassischen Form erfolgte am 5. Dezember 1757 durch preußische Truppen in der Schlacht bei Leuthen.

Bei der Schiefen Schlachtordnung wird ein Zusammenprall der Gegner auf breiter Front vermieden. Der verstärkte Flügel wird nach vorne geschoben, während der andere, geschwächte, nur hinhaltend kämpft und die Feindberührung verzögert oder vermeidet. Durch die Massierung auf einer Seite wird im Erfolgsfall der Einbruch in die gegnerische Front erzwungen und diese dann durch Einschwenken nach innen von der Flanke her aufgerollt. Diesen taktischen Vorteil kann der Gegner auch durch zahlenmäßige Überlegenheit nicht mehr wettmachen, zumal dann, wenn die taktischen Einheiten, wie z. B. die griechische Phalanx, relativ unbeweglich und damit für Flankierungen anfällig sind. Entscheidend ist für einen Erfolg, dass der Gegner diese Absicht erst bemerkt, wenn es zu spät für Umgruppierungen ist, da er sonst einfach den bedrohten Flügel verstärkt oder sogar den Spieß umdreht und den zurückhängenden schwachen Flügel angreift. Als seit dem späten 18. Jahrhundert die Möglichkeiten zur Schlachtfeldaufklärung immer besser wurden, geriet die Taktik daher außer Gebrauch.


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